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Qualitätsmanagement in den öffentlichen berufsbildenden Schulen in Niedersachsen

In Niedersachsen gilt seit 2011 für alle öffentlichen berufsbildenden Schulen ein landesweit einheitlicher und verbindlicher Entwicklungsrahmen für das schulische Qualitätsmanagement. Im Kernaufgabenmodell für berufsbildende Schulen (KAM-BBS) in Niedersachsen werden die Handlungsfelder der Schulen in sieben Qualitätsbereichen (QB)

  • QB F „Schule leiten“
  • QB S „Schule entwickeln“
  • QB P „Personal führen“
  • QB R „Ressourcen verwalten“
  • QB K „Kooperationen entwickeln“
  • QB B „Bildungsangebote gestalten“
  • QB E „Ergebnisse und Erfolge beachten“

mit insgesamt 48 zugeordneten Kernaufgaben beschrieben. Das KAM-BBS definiert sowohl einen verbindlichen analytischen Rahmen für die interne und externe Qualitätsevaluation als auch einen Zielhorizont für den Prozess der Sicherung und kontinuierlichen Weiterentwicklung der Qualität.

Die nachfolgende Abbildung zeigt das KAM-BBS im Überblick:

 

Zur Bearbeitung der Kernaufgaben sind jeweils innerschulische Prozesse zu entwickeln, die sich an den individuellen strategischen Überlegungen der Schulen ausrichten. Der Qualitätsbereich B „Bildungsangebote gestalten“, der Kernprozess Unterrichtsentwicklung, steht dabei im Zentrum der Weiterentwicklung. Mit der Leitlinie Schulisches Curriculum Berufsbildende Schulen (SchuCu-BBS) sind neben der Jahresplanung für das jeweilige Schuljahr grundlegende Anforderungen an die didaktisch-methodische Planung von Lernsituationen festgelegt.

Die Schulen werden bei Bedarf unabhängig, abgestimmt und vertraulich durch ein Team von landesweit tätigen QM-Prozessbegleiterinnen BBS und QM-Prozessbegleitern BBS begleitet, beraten und unterstützt. Die Koordinierung des Teams liegt im Beratungs- und Tätigkeitsbereich der „Fachberatung Qualitätsmanagement“ der Niedersächsischen Landesschulbehörde (NLSchB).
Für die interne und externe Bewertung der Prozesse entlang der Kernaufgaben steht den BBS im „Portal Interne Evaluation (PIE)“ des Niedersächsischen Landesinstituts für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) ein Online Instrument („Sebei-Sch-Online“ - Selbstbewertung in Schulen) zur Verfügung, das eine Selbstbewertung entlang des KAM-BBS auf allen mobilen Endgeräten ermöglicht.

Das Qualitätsmanagement berufsbildender Schulen in Niedersachsen

  • orientiert sich an den strategischen Zielen der Schulentwicklung
  • identifiziert und priorisiert die relevanten Handlungsfelder nach Art und Umfang im Rahmen regelmäßiger Selbstbewertungsprozesse
  • strukturiert und verbessert die relevanten schulischen Prozesse kontinuierlich bei der Umsetzung entlang der RADAR-Logik (Results bzw. Ergebnisse, Approach bzw. Vorgehen, Deployment bzw. Umsetzung, Assessment bzw. Bewertung, Review bzw. Überprüfung)
  • überprüft die Prozesse mithilfe von Ergebniskriterien (QM-Landeskennzahlen und schulische Kennzahlen).

Aktuelles zum Qualitätsmanagement in der Beruflichen Bildung

Externe Evaluation durch die Schulinspektion-BBS

Die am KAM-BBS ausgerichtete Qualitätsentwicklung in den berufsbildenden Schulen wurde bisher und wird weiterhin evaluiert. Über Prüfaufträge des Nieder-sächsischen Kultusministeriums an das Niedersächsische Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ), Team Schulinspektion berufsbildende Schulen, wird die externe Evaluation weitergeführt. Auf der Grundlage der Ergebnisse, die in den online verfügbaren Abschlussberichten des NLQ veröffentlicht werden, sollen weitere Maßnahmen zur Begleitung und Unterstützung der Qualitätsarbeit abgeleitet werden.

Im Fokus der Prüfaufträge stehen die schulinternen Vorgehensweisen und Verfahren zur Evaluation und Weiterentwicklung der Unterrichtsqualität zu allen oder ausgewählten Kernaufgaben des Qualitätsbereichs B „Bildungsangebote gestalten“. Ergänzend werden weitere Qualitätsbereiche, Segmente oder Kernaufgaben in die Evaluation einbezogen (Schulinspektion-BBS, vgl. http://www.nibis.de/nibis.php?menid=9978 und Erlass: http://www.schure.de/22410/42-81824-1.htm).

Leitlinie Schulisches Curriculum BBS (SchuCu-BBS), EB-BbS, 2.7

Das Niedersächsische Kultusministerium hat die Leitlinie „Schulisches Curriculum Berufsbildende Schulen (SchuCu-BBS)“ mit dem Ziel entwickelt, ein einheitliches Begriffsverständnis für den Bereich der beruflichen Bildung zu implementieren.

Ein einheitliches Begriffsverständnis ist Voraussetzung für eine verbesserte Abstimmung sowohl innerhalb der einzelnen Schule als auch zwischen den berufs-bildenden Schulen und nicht zuletzt für die Zusammenarbeit mit den Studienseminaren. Die Leitlinie SchuCu-BBS lässt auch zukünftig Raum für schulindividuelle Möglichkeiten der Ausgestaltung schulischer Curricula, die über die grundlegenden Anforderungen hinausgehen. Das didaktisch-methodische Konzept der Handlungsorientierung hat dabei gemäß der rechtlichen Vorgabe (EB-BbS, vgl. Punkt 2.7 „Handlungsorientierter Unterricht“) zentrale Bedeutung für den Unterricht sowohl im berufsbezogenen als auch im berufsübergreifenden Lernbereich.

Zukünftig sind in Niedersachsen für alle Bildungsgänge, sowohl für den berufsbezogenen Lernbereich als auch für den berufsübergreifenden Lernbereich, kompetenzorientierte schulische Curricula anzulegen. Die (Weiter-)Entwicklung kompetenzorientierter schulischer Curricula steht im Zentrum der Unterrichtsentwicklung in Niedersachsen.

Die Leitlinie SchuCu-BBS des Niedersächsischen Kultusministeriums ist die Basis für die Arbeit aller Beteiligten und Verantwortlichen der beruflichen Bildung in Niedersachsen.

Portal Interne Evaluation (PIE) – Arbeitsbereich BBS – Befragungen

Derzeit werden von Kommissionen des Niedersächsischen Kultusministeriums Befragungsbögen entwickelt, die über das PIE allen BBS kostenfrei zur Nutzung auf allen mobilen Endgeräten zur Verfügung gestellt werden.
In Vorbereitung sind:

  • Befragungen der Schülerinnen und Schüler an BBS (SchüBe-BBS)
  • Befragungen der Lehrkräfte an BBS (LeBe-BBS)
  • Unterrichtsbeobachtungsbogen für Schülerinnen und Schüler
  • Unterrichtsbeobachtungsbogen für Lehrkräfte

 

Leitfaden Qualitätsbereich B „Bildungsangebote gestalten“ (B1 – B17) – Kriterien zur qualitätsfähigen Gestaltung von Kernaufgaben (Download auf der Seite der QM-Prozessbegleitung BBS)

Auf der Basis des Kernaufgabenmodells - KAM-BBS - wurden in diesem landesweiten Leitfaden, einem Ergebnis der Zusammenarbeit der QM-Prozessbegleitung, der Fachberaterinnen und Fachberater der Niedersächsischen Landessschulbehörde und der Rückbindung mit der Schulinspektion-BBS, Kriterien zur qualitätsfähigen Gestaltung von Kernaufgaben für den Qualitätsbereich B „Bildungsangebote gestalten“ zusammengestellt.

Der Leitfaden ist als Orientierung für die Beratung und Selbstbewertung im Rahmen der Unterrichts- und Schulentwicklung für die Berufsbildenden Schulen in Niedersachsen gedacht. Für die praktische Anwendung im Rahmen der Selbstbewertung einer BBS können sowohl in der basierten Qualitätsstufe wie in allen weiteren Prozessstufen schulspezifische Anpassungen vorgenommen werden. Es sind weitere, schulweit abgestimmte, „Kriterien zur qualitätsfähigen Gestaltung der Kernaufgaben“ ergänzbar, die die Qualitätslevel zusätzlich schulindividuell bestimmen.

(Quelle: Niedersächsisches Kultusministerium; Stand Januar 2019)

Kontakt

Niedersächsisches Kultusministerium
Schiffgraben 12
30159 Hannover

Ansprechpartner

StD´ Sabine Berger
Niedersächsisches Kultusministerium - Referat 42
Tel.: +49 (0)511-120-7370
Sabine.Berger@mk.niedersachsen.de